Imagefrage

Jeder und jede möchte gut dastehen. Deshalb steht man morgens vor dem Spiegel, richtet die Frisur zurecht und trägt vielleicht ein Makeup auf. Während aber andere auf diese Fassade reinfallen können, wissen wir, was sich dahinter versteckt. Und fragen uns: Wer bin ich eigentlich? Wer und wie möchte ich sein?
Selbst Jesus ging es scheinbar nicht anders. Er erkundigt sich im Evangelium dieses Sonntags (Lk 9, 18–24) nach seinem Image: „Für wen halten mich die Leute?“ Offenbar berichteten die Jünger ihm bisher nicht, was sie so hören, aber jetzt wo er direkt fragt: Angeblich bist du Elija oder sonst ein Prophet. Immerhin.
Auch von dir und von mir reden die Leute dies und das. Meistens hinter dem Rücken und dazu oft nur Falsches. Man sollte sich nicht darum scheren. Was uns aber nicht egal ist, ist die Meinung der Freunde. So fragt Jesus weiter: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“
Diese Frage ist keine Image-Frage mehr. Bei Jesus zumindest nicht. Er fragt eigentlich: Nach wem richtet ihr eure Leben aus? Nach modischen Idolen der Glamourwelt oder glaubt ihr, dass ich der „Christus Gottes“, der Gesalbte des Höchsten bin? Petrus zumindest gab das von sich und wird von Jesus gelobt. Aber kapiert er, was er sagt? Wohl kaum, wenn man sonst seine Kleingläubigkeit sieht. Es ist ihm aber nicht zu verdenken, denn was Jesus sonst verlangt, ist für unsere Alltagslogik schwer verdaulich: „Wenn einer hinter mir hergehen will, verleugne er sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Mit Jesus gehen ist also nicht einfach. Dafür aber nachhaltig: Es soll ins ewige Leben führen bzw. zu einem Geliebtsein, das alle Masken obsolet macht.
Schönes, gesegnetes Wochenende!
P. J. Gregur